Der ITB Berlin Kongress ist der weltweit führende Think Tank der Tourismus-Industrie – rund drei Monate danach zieht der wissenschaftliche Leiter Prof. Dr. Roland Conrady ein Resümee
Herr Prof. Dr. Conrady – der ITB Berlin Kongress hat sich zum wichtigsten Think Tank der weltweiten Reise-Industrie entwickelt. Was macht ihn Ihrer Meinung nach so einzigartig?
Der Wandel hat Unternehmen in Fahrt gebracht. In Unternehmen bewegen wir uns laut Nicole Brandes, International Management Coach und Partnerin Zukunftsinstitut, zwischen Stabilität und Störung, also Disruption. Es geht um zukünftige Wettbewerbsfähigkeit, und die meisten Führungen betrachten „Fortschritt als ein von A nach B kommen“, erläutert Nicole Brandes, „das macht glücklich, ist aber nicht nachhaltig.“ Aus ihrer langjährigen Praxis weiß sie: „Hinter dem Erfolg steht tiefe Leere oder Ratlosigkeit.“ Wer in unbekannte Gefilde geht, setzt Kräfte frei.
Früher sind Eroberer ins Unbekannte aufgebrochen und wurden für verrückt erklärt, startet Nicole Brandes, Partnerin Zukunftsinstitut, ihre Keynote auf dem ITB MICE FORUM. Früher haben Menschen wie James Cook oder Jaques Picard die Welt entdeckt, und wir Menschen und Gesellschaften hatten Zeit, uns auf das Neue einzulassen, uns daran zu gewöhnen. „Heute“, fährt die Autorin fort, die als internationaler Management Coach mit den Großen der Zeit arbeitet, „passiert alles gleichzeitig.“ Der Verband der Veranstaltungsorganisatoren VDVO e.V.
Abfall in den Ozeanen besteht zu drei Viertel aus Plastik: Wir alle sind sowohl Täter als auch Opfer von dieser immensen Meeresverschmutzung. Beim ITB Berlin Kongress wurde das Thema Plastikvermeidung an vielen Stellen diskutiert.
Kommt der Klimawandel oder nicht? Bald müssen wir uns nicht mehr auf Donald Trump verlassen, um diese Frage zu beantworten. Ab dem 25. Juni gibt es dazu Copernicus, verkündete ECMWF-Officer Samuel Almond (European Centre for Medium-Range Weather Forecast) heute auf dem ITB Berlin Kongress. Das europäische Programm liefere dann Erdbeobachtungsdaten für den Umweltschutz, zur Klimaüberwachung, zur Einschätzung von Naturkatastrophen und für andere gesellschaftliche Aufgaben, aufbereitet in verschiedenen Schwerpunktformaten.
Zu Luxusreisen gehört auch eine luxuriöse Beförderungsleistung. Was bedeutet Luxus für Reisen auf der Straße, auf dem Wasser und in der Luft? Repräsentanten von Top-End Luxury-Verkehrsträgern diskutierten im ITB Berlin Kongress unter der Moderation von Prof. Dr. Roland Conrady, Wissenschaftlicher Leiter des ITB Berlin Kongresses, die Markttrends, Potentiale und Herausforderungen.
Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung Deutschland für die Belange von Menschen mit Behinderungen, spielt mit dem Traditionsnamen. Für den sehbehinderten Juristen und Politiker ist die ITB Berlin 2019 eine „Inklusive Tourismusbörse oder eine internationale barrierefreie Tourismusbörse“. Seine Amtszeit stellt er unter das Motto „Demokratie braucht Inklusion“. Für ihn bedeutet Inklusion Teilhabe aller Menschen dieser Gesellschaft, und Barrierefreiheit hat eine soziale, tiefe Dimension.
Sie gelten als der letzte Schrei im Destinationsmarketing: Influencer. Doch welche Bedeutung haben die vieltausendfach geklickten professionellen Instagrammer, Youtuber und Twitterer wirklich? „Sie sind weniger einflussreich als noch vor einigen Jahren“, erklärte Daniela Briceño Schiesser, Senior Project Director bei infas quo, auf der ITB Berlin.
Durch ihr anhaltendes Wachstum wird die Reise- und Tourismusbranche regelmäßig vor große Herausforderungen gestellt: Besonders in Spitzenzeiten sind lange Schlangen vor den Check-Ins der Flughäfen, Hotels oder Kreuzfahrtterminals sowie an den Grenzkontrollen in möglichst kurzer Zeit zu bewältigen. Bieten neue Technologien wie etwa die Erfassung biometrischer Daten hier entlastende Möglichkeiten? Können sie im besten Fall für nahtloses Reisen sorgen, bei dem nur jeweils am Beginn und vielleicht am Ende eine Kontrolle erforderlich wird?
In Zeiten der Digitalisierung wissen Online-Reisevermittler und Bewertungsportale oft mehr über Besucher als die Leistungsträger vor Ort. Im eTravel Lab auf der ITB Berlin haben sich heute ein Handvoll Kreativer zusammengefunden, die das ändern wollen. Mit ihren Start-ups bieten sie Lösungen, die die Kommunikation mit dem Gast während seines Aufenthalts mit Technologie unterstützen, Zufriedenheit steigern und es ermöglichen, Informationsnutzen aus den digitalen Interaktionen zu ziehen.
Viele Hotelunternehmen nutzen veraltete Vertriebswege, Informationstechnologien und sind zu zaghaft bei der Umsetzung neuer Ideen. Eine eigene gute Webseite ist für jedes Hotel und Unternehmen in der Tourismusbranche unverzichtbar, reicht aber natürlich nicht. Dies sagte Wolfram Schmidt, Asociate Director, Hotel Distribution bei Amadeus auf dem ITB Kongress Berlin.
Er kam in Vertretung des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Thomas Bareiß MdB, und schwor das Publikum des 8.
Although China is the largest source market in the tourism sector it still lacks a sustainable structure. This became evident during a panel discussion at the eTravel Startup Day during ITB Berlin 2019. The responses by online players from China when asked to describe the market in a word ranged from “busy” to ”super busy” and even ”crazy busy”. Jay You, a partner in Yuantai Investment Partners of Shanghai, admitted that, with his investments “we are creating new bubbles”, and it is far from certain that they will not burst prematurely.
China ist als größter Quellmarkt der Tourismusbranche noch lange nicht nachhaltig strukturiert. Das wurde auf einer Podiumsdiskussion im Rahmen des eTravel Startup Days auf der ITB Berlin 2019 deutlich. Die Antworten der Online-Player aus dem Reich der Mitte auf die Aufforderung, den Markt mit einem Wort zu beschreiben, reichten von „busy“ über „super busy“ bis „crazy busy“. Jay You, Partner von Yuantai Investment Partners aus Schanghai, gab zu, mit seinen Investitionen „schaffen wir neue Blasen“, von denen alles andere als sicher sei, dass sie nicht frühzeitig platzen.
Sie sind zu fünft und sie sind ratlos: „Als wir diese Session planten, dachten wir, seit Dezember wüssten wir, wie es mit dem Brexit weitergeht und könnten gute Ratschläge geben“, sagte Autoura-CEO Alexander Bainbridge. „Aber jetzt sind wir maximal verwirrt und niemand weiß, was kommt.“ Lange könne das nicht so weitergehen, sind sich die Penalisten der heutigen eTravel World-Session zum Brexit einig. Und dann bleibt ihnen nichts, als dies mit britischem Humor hinzunehmen.
Zwei Tiergruppen standen im Fokus der Paneldiskussion „Wildlife not Entertainers: Transforming an Industry“ im Rahmen des ITB Kongresses, deren Gastgeber World Animal Protection war.
Neue Gesetze, verändertes Konsumentenverhalten, C02-Kompensation: Welche Möglichkeiten haben Verbraucher, Tourismusdestinationen, Reisebranche und Politik, zum Klimaschutz beizutragen? Das war die Kernfrage einer Diskussion auf dem ITB CSR Day im Rahmen des ITB Kongresses, bei der es durchaus kontrovers zuging. Dr. Michael Kopatz vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie plädierte für politische Vorgaben.
Viel zu oft sprechen wir über Facebook. Heute sprachen viele mit Facebook. In einer Deep Dive Session auf ITB Berlin Kongress erfuhren sie aus erster Hand, dass die Algorithmen hinter Facebook und Co nicht unbedingt mehr können, als man denkt, sondern genau das, was Marketeers von ihnen erwarten – und vor dem sich datensensible Nutzer gruseln.